Queerpolitisch in Bremen

queerhandicap e.V. im queerpolitischen Beirat der Bremischen Bürgerschaft

Der queerpolitische Beirat der Bremischen Bürgerschaft ist im Februar 2020 zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Politik und Verwaltung treffen hier jetzt regelmäßig auf Akteure aus dem LSBTIQ*-Bereich. Gemeinsam werden queerpolitische Belange in den Blick genommen.

queerhandicap e.V. hat einen eigenen Sitz in diesem Gremium. Weitere hier vertretene Organisationen aus dem LSBTIQ*-Spektrum sind:

  • Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben e. V.
  • Trans-Recht e. V.
  • Verein Intersexuelle Menschen e. V.
  • CSD Bremen e. V.
  • Lesben- und Schwulenverband Niedersachsen-Bremen e. V.
  • belladonna e. V.
  • Queeraspora

Bereits im September 2019 beschloss die Bremische Bürgerschaft die Einberufung eins Queerpolitischen Beirats. Der Beirat soll die weitere Umsetzung des Landesaktionsplans gegen Homo-, Trans- und Interphobie begleiten und der Bürgerschaft regelmäßig berichten.

Reiner Neumann, der seit 1995 im Vorstand des Rat&Tat-Zentrums aktiv ist, hebt die Bedeutung des wieder regelmäßig stattfindenden CSD in Bremen hervor. Der Vorstand von queerhandicap e.V. hat beim CSD Bremen 2019 an der Seite von Norbert Eiben, queerhandicap-Urgestein aus Bremerhaven, Flagge gezeigt für LSBT mit Behinderung.

Die taz vom 10.09.2019 zitiert Reiner Neumann mit den Worten: „Queerpolitik ist ein Querschnittsthema und soll in alle Lebensbereiche Eingang finden“

Norbert Eiben leistet in dieser Hinsicht einen wichtigen Beitrag. Er hat sich einen Namen gemacht als Vertreter von „queerhandicap waterkant“. Er ist für queerhandicap e.V. Ansprechperson für LSBTIQ* mit Behinderung in Bremen und umzu. Als Delegierter des Vereins im queerpolitischen Beirat der Bremischen Bürgerschaft gibt er LSBTIQ* mit Behinderung ein ganz eigenes Profil.

Robert Dadanski, Vertreter des CSD Bremen e.V. im Queerpolitischen Beirat, schildert hier seine persönliche Sicht auf den Stand der Dinge: https://robert.dadanski.de/beginn-konstitution-queerpolitischer-beirat/

Quelle: Norbert, März 2020

Reto, Hannes, Max

hinnerk über Schwule mit Behinderung

Das Hamburger Magazin „hinnerk“ gibt einen Einblick in das Leben von Schwulen mit Behinderung. Die Septemberausgabe 2008 bietet O-Ton von Betroffenen und ein paar weitergehende Infos.

Die Septemberausgabe 2008 der hinnerk porträtiert drei Schwule mit Behinderung.

Vorgestellt wird Reto. Aufgewachsen in Südafrika, gründete er vor drei Jahren die Selbsthilfegruppe „SBH – Schwul und Behindert Hamburg“. Reto wehrt sich gegen Zurücksetzung, etwa während seiner Zeit in einer Werkstatt für Behinderte: „In dieser Einrichtung habe ich mich nach langer Zeit wieder behindert gefühlt“. Eine Fachfrau fordert mehr Respekt und Offenheit, auch im Bereich Sexualität: „Aufklärung ist das A und O! Je besser unsere Bewohner aufgeklärt sind, desto besser können sie mit ihrer Sexualität umgehen“.

Vorgestellt wird Hannes. Er ist gehörlos und bewegt sich selbstbewußt durch die Homo-Szene. Vielen anderen Lesben und Schwule mit Behinderungen geht es offenbar nicht so. Der Beitrag verdeutlicht, woran das liegt und was man tun kann.

Vorgestellt wird Maximilian Dorner. Er ist Autor des Buches „Mein Dämon ist ein Stubenhocker“. Offensiv konfrontiert er dort den Leser mit seinem Leben mit MS. Doppelt diskriminiert fühle er sich aber nicht: „Nur wenige Männer kommen mit mir klar – aber das war schon vor meiner Erkrankung so. Durch sie werde ich nur noch radikaler“.

Weitere Infos: hinnerk, Ausgabe September 2008, Seite 8 ff.

Bildquelle:
Archiv queerhandicap