Kleines Forum queerhandicap 2025

Direkt zur Anmeldung

Wir – das Orgateam – laden Dich und Euch herzlich ein zum

„Kleinen Forum“ unter dem Motto „Viel vor für Vielfalt“

von Freitag, 7. bis Sonntag 9. November 2024
in der barrierefreien Jugendherberge Köln-Riehl.

ANMELDESCHLUSS: Sonntag | 31.08.25

Bring Dich ein, teile Dein Wissen, begeistere Dich und andere:

„queerhandicap macht hörbar, sichtbar und Mut!“

Themen geplanter Workshops und Inforunden sind u.a.:

  • Kreativworkshop
  • Selbstbehauptung
  • Austausch mit dem Vorstand in Arbeitsgruppen
  • Rückblick auf verschiedene Veranstaltungen

Es wird aber auch Raum geben für Kennenlernen, freien Austausch, Erholung und Freizeit.

An diesem Wochenende findet unsere jährliche Mitgliederversammlung statt.
WICHTIG: Es steht die Wahl des Vorstandes an.

Drumherum: Spazieren gehen am Rhein, Ausflug in die Kölner Szene, Klönen
an der Hausbar, gemeinsam frühstücken am Morgen.

Detaillierte Informationen werden wir euch in einer gesonderten Mail mitteilen.

Jetzt schon Plätze sichern!

Einzelzimmerpreis: 120,- €
Doppelzimmerpreis: 90,- € pro Person
Assistenzen: frei, lediglich 30,- € Verpflegungskosten
Nichtmitglieder: 120,- € EZ, 150,- € DZ pro Person
Ermäßigung auf Anfrage mit Rücksprache möglich – Kontaktaufnahme: vorstand@queerhadicap.de .

Hast Du Interesse? Einfach anmelden!

Direkt zur Anmeldung

Überweise diesen Betrag dann bitte UMGEHEND auf unser Vereinskonto (s.
unten) !!

Dein Bett ist Dir erst sicher, wenn der Betrag spätestens am Sonntag,
31.08.25, auf dem Vereinskonto eingegangen ist!! – Sonst ist es weg, sorry.

Zahlungen bitte auf das Konto:
queerhandicap e.V.
IBAN: DE25 3702 0500 0001 2019 00
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort „Kleines Forum 2025“
Der Verein bietet für das Kleine Forum 2025 keinen(!) Einzug des
Teilnahmebeitrags an.

Kontakt:
Fon 0151 16 58 22 57 (Peter)
Mail forum@queerhandicap.de

Liebe Grüße
Angela, Micha, Nicolas, Peter, Ulla

queerhandicap e.V.
Orgateam Kleines Forum queerhandicap 2025

Rede zum Aktionstag „Wähl Liebe“ am 15.2.2025 in Wilhelmshaven

Oft nicht sichtbar und dennoch da: Menschen mit Behinderungen und dann noch queer

Mein Name ist Michael Kamphus, und vielleicht kennen mich einige von Ihnen bereits. Ich bin 52 Jahre alt, habe einen Migrationshintergrund, wurde adoptiert, bin geschieden, verwitwet und stolzer Vater zweier erwachsener Töchter. Eine meiner Töchter ist heute hier, um mich zu unterstützen – wofür ich unendlich dankbar bin. Ich hab dich ganz doll lieb! Ich bin ein queerer Mensch mit einer Behinderung – zwei Identitäten, die mein Leben geprägt haben und die ich voller Stolz akzeptiere.

Ich habe zwei abgeschlossene Berufsausbildungen und war vor meiner Erkrankung in der Marktleitung tätig. Heute arbeite ich in einer Werkstatt für behinderte Menschen als Mensch mit einer nicht sichtbaren Behinderung.

Doch was bedeutet es, behindert zu sein – und dazu noch queer? Es bedeutet oft, in den Augen der Gesellschaft als Mensch zweiter oder sogar dritter Klasse betrachtet zu werden. Es bedeutet, sich immer wieder rechtfertigen zu müssen, weil die Behinderung nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Es bedeutet, Vorurteilen zu begegnen, Diskriminierung zu ertragen und ständig gegen ein System anzukämpfen, das uns oft nicht gleichstellt, sondern klein hält.

Das Grundgesetz: Ein Versprechen für alle

Unser Grundgesetz stellt klar: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Es ist der erste Satz unseres höchsten Gesetzes und zugleich der wichtigste. Es ist ein Versprechen, das uns allen gilt – unabhängig davon, ob wir eine Behinderung haben, queer sind, alt, jung, arm oder reich.

Doch was bedeutet dieses Versprechen im Alltag? Bedeutet es, dass wir alle gleich behandelt werden? Bedeutet es, dass wir alle dieselben Chancen haben? Leider nicht. Wir sind weit davon entfernt, dass die Würde aller Menschen tatsächlich unantastbar ist. Für viele Menschen mit Behinderungen ist dieses Versprechen noch immer ein ferner Traum.

Es ist unsere Aufgabe – als Gesellschaft, als Gemeinschaft und als Einzelne –, dafür zu sorgen, dass dieses Grundrecht nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch im Alltag gelebt wird. Es ist unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass niemand aufgrund seiner Behinderung oder Identität diskriminiert wird. Dass niemand ausgeschlossen oder zurückgelassen wird.

Ein Blick in die Geschichte

Die Geschichte zeigt, wie tief die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen verankert war – und leider teilweise immer noch ist. In einer der dunkelsten Zeiten unserer Geschichte wurden wir als „lebensunwert“ klassifiziert. Über 300.000 Menschen mit Behinderungen wurden in Deutschland systematisch ermordet. Man hat uns weggesperrt, angeblich zu unserem Schutz versteckt, gequält, zwangssterilisiert und ausgelöscht.

Auch wenn diese Verbrechen Jahrzehnte zurückliegen, dürfen wir nicht vergessen, dass Diskriminierung und Ungerechtigkeit gegenüber Menschen mit Behinderungen immer noch existieren. Sie sind subtiler geworden, aber sie sind da: in Vorurteilen, in Barrieren und in Systemen, die uns benachteiligen.

Mehrfachdiskriminierung: Behinderung und Queerness

Die Erfahrung von Diskriminierung ist mir vertraut – auf mehreren Ebenen. Als Mensch mit einer Behinderung werde ich oft reduziert auf das, was ich angeblich nicht kann. Doch es bleibt nicht dabei. Als queerer Mensch bin ich zusätzlich mit Vorurteilen gegenüber meiner sexuellen Orientierung und Identität konfrontiert.

Queer und behindert zu sein, ist für viele Menschen unvorstellbar. Es ist, als würden sie sagen: „Das passt doch nicht zusammen.“ Genau diese Haltung zeigt das eigentliche Problem: Menschen wie ich passen nicht in die engen Schubladen, die die Gesellschaft für uns bereithält.

Diese Mehrfachdiskriminierung hat viele Gesichter. In der queeren Community fehlt es oft an Barrierefreiheit und an einem Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen. Und in der Welt der Menschen mit Behinderungen wird Queerness häufig ignoriert oder tabuisiert.

Doch ich bin beides – queer und behindert. Und ich bin stolz darauf. Denn es sind diese Identitäten, die mich zu dem Menschen machen, der ich bin.

Eine Realität, die uns alle betrifft

Behinderung wird oft als etwas wahrgenommen, das nur „die anderen“ betrifft. Doch das ist ein Irrtum. Niemand von uns ist davor gefeit, selbst in eine ähnliche Situation zu geraten. Eine Krankheit, ein Unfall, das Alter – das alles kann unser Leben von heute auf morgen verändern.

Was heute als das „Schicksal der anderen“ wahrgenommen wird, kann morgen schon die eigene Realität sein. Genau deshalb ist es so wichtig dass wir für eine inklusive Gesellschaft kämpfen. Eine Gesellschaft, in der alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, ihrer Herkunft oder ihrer Identität, respektiert und gleichberechtigt behandelt werden.

Eine Gesellschaft, in der wir uns gegenseitig unterstützen. Eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt.

Das System, das uns ausgrenzt

Ein konkretes Beispiel für die Herausforderungen, denen ich begegne, ist die Werkstatt, in der ich arbeite. Für viele Menschen wie mich ist sie keine wirkliche Chance, sondern eher eine Sackgasse. Die Entgelte der Beschäftigten werden gekürzt, während die Gehälter der Geschäftsführung steigen. Das ist nicht nur ungerecht, sondern widerspricht dem Grundgedanken der Teilhabe.

Unsere Arbeit wird oft nicht als gleichwertig angesehen. Sie wird als billige Beschäftigung abgetan. Doch wir leisten einen wichtigen Beitrag – und wir verdienen Respekt und Anerkennung wie jeder andere Arbeitnehmer auch. Teilhabe bedeutet nicht nur, irgendwo beschäftigt zu sein, sondern echte Perspektiven zu haben und als gleichwertig wahrgenommen zu werden.

Das Recht auf Selbstbestimmung und Identität

Menschen mit Behinderungen kämpfen noch immer darum, Entscheidungen über ihr eigenes Leben treffen zu können – sei es in der Arbeit, im Wohnen oder in der Freizeit. Doch Selbstbestimmung umfasst noch mehr. Sie schließt auch das Recht auf sexuelle und geschlechtliche Identität ein.

Als queerer Mensch mit einer Behinderung erlebe ich, wie oft diese Aspekte einfach ignoriert werden. Menschen mit Behinderungen werden oft als asexuell oder geschlechtslos wahrgenommen. Gleichzeitig wird Queerness in der Welt der Menschen mit Behinderungen häufig als irrelevant angesehen.

Doch unsere Identitäten sind genauso wichtig wie die von jedem anderen Menschen. Sie sind ein Teil von uns, und sie verdienen Respekt und Akzeptanz.

Wir haben das Recht, unsere Sexualität und Identität frei zu leben, ohne dafür stigmatisiert oder ausgegrenzt zu werden.

Wir alle haben das Recht, zu lieben und geliebt zu werden. Doch Menschen mit Behinderungen wird dieses Recht oft stillschweigend abgesprochen. Man sieht uns häufig nicht als vollwertige Individuen, die nach Nähe, Intimität und Familie streben – sondern als asexuell, kindlich oder „anders“.

Die Gefahr von Rückschritten

Ja, es hat sich einiges getan. Wir haben das Grundgesetz, das die Würde des Menschen schützt. Wir haben die UN-Behindertenrechtskonvention, die uns gleiche Rechte garantiert. Und wir haben das Bundesteilhabegesetz, das Inklusion fördern soll.

Doch Errungenschaften können schnell verloren gehen, wenn wir sie nicht schützen. Rückschritte sind immer möglich.

Am 23. Februar haben wir die Chance, eine Entscheidung für die Zukunft zu treffen. An diesem Tag entscheiden wir nicht nur über Parteien oder Programme, sondern über den Kurs, den unsere Gesellschaft nehmen soll. Wollen wir eine Gesellschaft, die Vielfalt, Inklusion und Respekt fördert? Oder wollen wir zulassen, dass Hass, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit wieder mehr Raum bekommen?

Unsere Verantwortung für die Zukunft

Die Zukunft unserer Gesellschaft liegt in unseren Händen. Jeder von uns trägt Verantwortung.

Wir müssen die Barrieren in den Köpfen abbauen. Wir müssen dafür sorgen, dass niemand zurückgelassen wird. Denn eine gerechte Gesellschaft ist nur möglich, wenn alle Menschen die gleichen Chancen haben – unabhängig von ihrer Behinderung, ihrer Identität oder ihrer Herkunft.

Das Grundgesetz gibt uns die Grundlage. Aber wir müssen es mit Leben füllen.

Lassen Sie uns gemeinsam für eine Zukunft stimmen, in der jede*r Einzelne zählt. Stimmen wir für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt. Stimmen wir für eine Gesellschaft, die erkennt, dass jeder Mensch wertvoll ist.

Vielen Dank

Kleines Forum queerhandicap 2024

Gruppenfoto Herbsttagung queerhandicap 2023

Direkt zur Anmeldung

Wir – das Orgateam – laden Dich und Euch herzlich ein zu

„Kleines Forum queerhandicap 2024“

von Freitag, 1. bis Sonntag 3. November 2024
im Seminarhaus der Manfred Sauer-Stiftung in Lobbach bei Heidelberg.

Bring Dich ein, teile Dein Wissen, begeistere Dich und andere:

„queerhandicap macht hörbar, sichtbar und Mut!“

Themen geplanter Workshops und Inforunden sind:

  • Peer-to-Peer-Beratung
  • Kreativ, Theater und Musik
  • Landesarbeitsgemeinschaft queerhandicap Baden-Württemberg

Es wird aber auch Raum geben für Kennenlernen, freien Austausch, Erholung und Freizeit.
Drumherum: Spazieren gehen am Neckar oder im Odenwald, Klönen an der Hausbar, gemeinsam frühstücken am Morgen

Wir freuen uns über Anmeldungen von:

  • queeren Menschen mit sichtbarer und unsichtbarer Behinderung, Beeinträchtigung, chronischer Erkrankung,
  • Aktiven und Trägern in den Selbstvertretungen und Emanzipationsbewegungen von queeren Menschen sowie deren psychosozialen Einrichtungen, etwa queeren Zentren
  • Aktiven und Trägern in den Selbstvertretungen und Emanzipationsbewegungen von Menschen mit Behinderung sowie in der sogenannten Behindertenhilfe

Jetzt schon Plätze sichern!

Der Regelbetrag deckt einen größeren Teil der Kosten und ermöglicht uns Ermäßigungen für Dritte.
Unterkunft in der Regel in 2-Bett-Zimmern barrierefrei, Rundum-Verpflegung inklusive!

Hast Du Interesse? Einfach anmelden!

Direkt zur Anmeldung

Kontakt:
Fon 0151 16 58 22 57 (Peter)
Mail forum@queerhandicap.de

Liebe Grüße
Angela, Micha, Nicolas, Peter, Ulla

queerhandicap e.V.
Orgateam Kleines Forum queerhandicap 2024

Queerer Neujahrsempfang 2024 QNN

Am Freitag, 09.02.2024 besuchte Michael Kamphus, Beauftragter für Werkstätten für behinderte Menschen und Mitglied des Vorstands, den Queeren Neujahrsempfang des QNN (Queeres Netzwerk Niedersachsen) in Hannover.

Besondere Bedeutung für uns hatte der Austausch mit Katrin Langensiepen, Mitglied des Europaparlaments, die ebenfalls vor Ort war. Als einzige weibliche Europaabgeordnete mit sichtbarer Behinderung engagiert sie sich für Rechte von Menschen mit Behinderung und für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in der Europäischen Union. Unsere Ziele überschneiden sich daher mit ihren Zielen.

Der niedersächsische Sozialminister Dr. Andreas Philippi hielt ein Grußwort und verlieh die Goldmarie 2024, den queeren Preis für Fleiß. Anke Hieronymus vom CSD Wilhelmshaven und Frauke Weyhausen vom Checkpoint Queer Lüneburg wurden dieses Jahr für ihr ehrenamtliches Engagement im queeren Bereich geehrt.

Nie wieder ist jetzt!

Wir verfolgen mit großer Sorge die jüngsten Enthüllungen zum sogenannten Potsdamer Geheimtreffen und den dort bekannt gewordenen Deportationsplänen, wie sie durch die „Correctiv“-Recherche aufgedeckt wurden. Diese Entwicklungen betreffen nicht nur die Grundprinzipien der Demokratie, sondern werfen auch einen bedrohlichen Schatten auf die Rechte und Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger.

Insbesondere als queerhandicap e.V., eine Organisation, die sich für die Rechte von queeren Menschen mit Behinderung einsetzt, erkennen wir die potenzielle Gefahr, die von extremistischen Ideologien ausgeht. Historisch gesehen wurden queere Menschen mit Behinderung unter totalitären Regimen besonders diskriminiert, verfolgt und ermordet. Diese Bedrohungen dürfen nicht unterschätzt werden, und es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Gesellschaft und ihre Institutionen konsequent gegen jegliche Form von Extremismus vorgehen.

Während der dunklen Ära des Nationalsozialismus wurden nicht nur queere Menschen allgemein verfolgt, sondern auch Menschen mit Behinderung fielen einer systematischen Vernichtungspolitik zum Opfer. Die „Aktion T4“ führte zur Ermordung Tausender Menschen mit körperlichen, psychischen, sozialen, geistigen oder Sinnesbeeinträchtigungen, die als „lebensunwert“ eingestuft wurden.

Das vergangene Wochenende, geprägt von landesweiten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, zeigte eindrucksvoll, dass die Zivilgesellschaft entschlossen ist, für Demokratie und Toleranz einzutreten. Hunderttausende Menschen gingen bundesweit auf die Straße, darunter auch viele queere Menschen mit Behinderung, um ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen.

queerhandicap e.V. schließt sich dem solidarischen Aufruf an, gegen Hass, Diskriminierung, Rassismus, Ableismus und Queerfeindlichkeit gemeinsam einzutreten. Die Demonstrationen waren ein eindrucksvoller Ausdruck der Einigkeit und Entschlossenheit, die Freiheiten und Grundrechte aller Menschen zu schützen.

In dieser Zeit der Unsicherheit betonen wir die Wichtigkeit der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Engagements aller Menschen, um für eine inklusive und demokratische Gesellschaft einzustehen. Wir werden weiterhin daran arbeiten, die Rechte von queeren Menschen mit Behinderung zu schützen und uns gegen jegliche Form von Diskriminierung einzusetzen.

Gemeinsam stehen wir stark gegen Extremismus und für eine Zukunft, in der alle Menschen frei und sicher leben können, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder körperlichen Beeinträchtigung.

Impressionen von STICKS & STONES in Köln

Hier sind einige Impressionen von der queeren Job- und Karrieremesse STICKS & STONES in Köln. Wir haben uns nicht nur sichtbar, sondern auch lautstark präsentiert. Zahlreiche Gespräche und Standpunkte wurden intensiv diskutiert. Unser Motto „Vorhandene Ressourcen nutzen: Fachkräfte in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbMs)“ stieß auf positive Resonanz, löste jedoch gelegentlich auch Verwunderung aus.

Es gibt zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten für Arbeitgeber. Allerdings ist vielen noch nicht bekannt, dass solche Hilfen überhaupt existieren und wo man sie erhalten kann. Budgets für Ausbildung und Arbeit sind Beispiele dafür. Bei Fragen zu diesen Themen konnten Interessierte auf uns zukommen, und auch ihr könnt uns gerne kontaktieren.

Allerdings beschäftigen uns auch viele andere wichtige Themen, wie sexuelle Selbstbestimmung, sexuelle Aufklärung und der Umgang mit sexueller, körperlicher und psychischer Gewalt. Ein großes Thema ist außerdem das Coming-out. Wir verwenden vielfältige Materialien, darunter solche von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), pro familia und der AIDS-Hilfe, um nur einige zu nennen. Einige dieser Materialien sind in leichter Sprache verfügbar, jedoch leider nur wenige in Groß- und Braille-Schrift. Unsere ehrenamtliche Arbeit erfordert großes Engagement, und wir sind auf Unterstützung angewiesen.

queerhandicap e.V. übernimmt Messestand der NV-Versicherungen

NV-Vorstand Henning Bernau und Michael Kamphus von queerhandicap e.V. freuen sich gemeinsam über die weitere nachhaltige Nutzung des Messestands.

„Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Und dies gilt auch für die Gestaltung und den Aufbau unseres alten Messestandes“, erzählt Henning Bernau, ehemaliger Vorstand der NV-Versicherungen aus Neuharlingersiel. Dieser Messestand war viele Jahre lang ein Glanzlicht auf der DKM in Dortmund, der größten Versicherungsmesse in Deutschland. Unabhängig davon, ob der langjährige Vorstand oder der Auszubildende im ersten Lehrjahr beim Aufbau dabei war – beim Thema Messe wurden alle gleich behandelt.

Gleichbehandlung ist auch das zentrale Anliegen des Vereins queerhandicap, der nun stolzer Besitzer des bisherigen Messestands der NV-Versicherungen ist. queerhandicap e.V. setzt sich dafür ein, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queer* (kurz = LSBTIQ*) mit Behinderung und chronischen Erkrankungen offen und frei zu sich stehen können. „Unser Verein verleiht diesen Menschen eine eigene Stimme. Dies können wir nur erreichen, wenn wir dies weiterhin öffentlich kundtun“, so Michael Kamphus, Vorstand von queerhandicap.

Die NV-Versicherungen, 1818 in Neuharlingersiel gegründet, sind eine der ältesten Versicherungen in Deutschland. Das NV steht für Neuharlingersieler Versicherungen, mit Neuharlingersiel als ihrem Heimatort in Ostfriesland, der auch 200 Jahre später ihr Firmensitz ist. Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) stehen ihre Mitglieder im Fokus ihres Handelns – nicht das Erwirtschaften von Gewinnen.

Wir danken den NV-Versicherungen für die großzügige Unterstützung und die nachhaltige Entscheidung, ihren alten Messestand unserem Verein queerhandicap e.V. zu überlassen.

Christopher Street Days

Wir werden sichtbar an folgenden CSDs:

  • 20.05.23 Aurich
  • 03.06.23 Karlsruhe
  • 03.06.23 Wilhelmshaven
  • 08.06.23 – 10.06.23 Düsseldorf
  • 17.06.23 Oldenburg
  • 24.06.23 Bochum
  • 07.07.23 – 09.07.23 Köln
  • 29.07.23 Stuttgart
  • 29.07.23 Duisburg
  • 26.08.23 Münster
  • 02.09.23 Dortmund

„Endlich sichtbar in einer Behindertenwerkstatt!“

Infostand queerhandicap e.V.

Queerer Infostand beim Tag der offenen Tür

Erst beim CSD Wilhelmshaven am 03.06.2023, dann beim CSD Oldenburg am 17.06.2023: Michael Kamphus aus Holtgast/Ostfriesland zeigt Flagge für queerhandicap e.V. Er macht sich stark für queere Menschen mit Behinderung, Beeinträchtigung, chronischer Erkrankung. Er macht auf deren spezifische Bedarfe aufmerksam. Er geht mit Interessierten ins Gespräch und weist sie hin, worauf es ankommt.

Am Samstag, 12.08.2023, findet in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung Aurich/Wittmund in Burhafe (Ostfriesland) ein Tag der offenen Tür statt. Hier organisiert Michael einen Infostand. Unterstützt wird er vor Ort von Tara von der Kölner Gruppe RAR – Richtig am Rand.

Michael Kamphus berichtet:

„Ein queerer Infostand in einer Behindertenwerkstatt.
Dieses ist ein echtes Statement und ist noch nie dagewesen.“

Tara und Michael zeigen sich gemeinsam tief bewegt:

„Ein echtes Statement wurde gesetzt – endlich sichtbar in einer Behindertenwerkstatt!“

Viele tolle Gespräche und Informationen werden ausgetauscht.
Viele Rückmeldungen bestärken Tara und Michael. Es sei dringend notwendig, in Behindertenwerkstätten queere Themen, Sexualität, Sexuelle Identitäten anzugehen.

Michael wagt einen Blick in die Zukunft:

„Der Weg ist noch sehr weit, dieses war ein erster Anfang.
Wir machen weiter und hoffen das dies Schule machen wird.“

Offen und frei in Karlsruhe!

Talkrunde CSD Karlsruhe 2023

Bühnentalk CSD Karlsruhe am 03.06.2023

Peter Hölscher aus Düsseldorf richtet einen bewegenden Appell an das Publikum auf dem Marktplatz:

„Ich will, dass auch queere Menschen mit Beeinträchtigungen offen und frei zu sich stehen können. Barrieren im Kopf, in der Szene und im Netz müssen fallen. Bitte leistet Euren Beitrag!“

Nicolas Bellm aus Heidelberg berichtet von Tücken bei der Partnersuche, von Zurückweisungen aufgrund seiner Behinderung bei Parties:

„Was willst Du denn hier?!“

Peter und Nicolas bewegen sich beide im Rollstuhl, per mobiler Rampe haben sie es am 03.06.2023 auf die Talkbühne des CSD Karlsruhe geschafft. Beide engagieren sich bei queerhandicap e.V. gegen Barrieren, für mehr Miteinander.

Wer abweicht von der Norm kämpft in der Familie, in der Liebe, beim Sex mit Vorurteilen. Davon erzählen auch andere Teilnehmende beim Bühnentalk, ob poly- oder bisexuell, ob asexuell oder aromantisch. Was sie eint ist der Mut, sich mit ihrem Anliegen auf die Bühne zu wagen und für sich einzustehen, passend zum Motto des CSD Karlsruhe 2023:

„STAND UP. FOR LOVE.“